Es gibt Teekesselwörter mit zwei Bedeutungen wie zum Beispiel Birne, 1. Glühbirne und 2. die Birnenfrucht.
Es gibt aber auch Teekesselwörter mit mehr als zwei Bedeutungen z.B. Läufer, 1. Disziplin in der Leichtathletik, 2. Teppich, 3. junges Schwein, 3. Mauerstein, 4. Schachfigur, 5. loses Tauende, 6. ...
Dann gibt Teekesselwörter deren Bedeutung sich mit dem Artikel ändert, z.B. 1. das Band (Geschenkband, Schnur) 2. die Band (Musikgruppe).
Schwieriger wird es wenn es nur noch ums gehörte Wort geht wie z. B Seite/Saite, 1. Teil eines Buches, 2. Teil einer Geige.
Es geht aber auch in ganzen Sätzen. z.B. "Opa sitzt im weichen Stuhl, isst Apfelbrei mit Rizinus - Opa sitzt im weichen Stuhl".
Und mit Dialekt bekommt das eine ganz neue Dimension!
Siehe Hessische Teekesselwörter



Dienstag, 18. September 2007

Villen / Willen

von Heinz Erhardt
Wieso ich Dichter wurde
Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung.
Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich: er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen. Und eines Tages - es war sehr kalt, und ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, auch der Ofen war ausgegangen - teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt zu und sprach also: "Na, mein Junge, was willst du denn mal werden?" Ich antwortete - im Hinblick auf meine ziemlich feuchte Windeln: "Ach, gute Tante, vor allem möcht ich gern >dichter< werden!"
Das hatte die Fee missverstanden ...

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